Hier stinkt’s

Unbehagen Geschredderte Akten, DNA-Spuren, Scheinidentitäten: fünf offene Fragen rund um den NSU
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2018
Richter Manfred Götzl (hinten) bei dem Prozess, der so viele Fragen offen gelassen hat
Richter Manfred Götzl (hinten) bei dem Prozess, der so viele Fragen offen gelassen hat

Foto: Marc Muller/Anadolu Agency/Getty Images

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Weshalb sind beim Verfassungsschutz und im Bundesinnenministerium unmittelbar nach dem Auffliegen des NSU ein halbes Jahr lang Akten vernichtet worden? Bis zu vier Dutzend V-Leute des Geheimdienstes waren vom Untertauchen des Trios an bis zum Ende der NSU-Mordserie 2007 im Umfeld der drei positioniert. Dennoch will der Verfassungsschutz mit Beginn der Mordserie im Jahr 2000 angeblich keine Informationen mehr über das Trio erhalten oder an das Innenministerium weitergegeben haben. Überprüfen lässt sich das wegen der geschredderten Akten, die nur zum Teil wiederhergestellt werden konnten, nicht mehr. Unklar bleibt die Rolle des hessischen Verfassungsschützers Andreas Temme, der sich zum Zeitpunkt des Mordes an Halit Yozgat in einem Kasseler Internetcafé eben do