Hilfe mit kolonialem Gestus

Beirut Nach der Explosion inszenieren sich verschiedene Staaten als Helfer. Doch sie alle haben ihre eigene Agenda. Echter Wandel kann nur aus der Zivilgesellschaft kommen
Exklusiv für Abonnent:innen
So sieht keine echte Hilfe aus
So sieht keine echte Hilfe aus

Thibault Camus/POOL/AFP via Getty Images

Jetzt kommen wieder die bekannten Bilder. Das Technische Hilfswerk packt seine Koffer. Die Sprecherin betont die große Expertise ihrer Leute im Auffinden von Verschütteten. Experten aus anderen europäischen Ländern werden auch noch kommen. Die Bundeswehr bietet ein Feldlazarett an und die Hilfsorganisationen bitten um Spenden für Notfallhilfe.

Diese Art von technischem Humanitarismus hat etwas ungeheuer Einleuchtendes und Beruhigendes. Er hat aber einen Haken. Denn er suggeriert, dass Hilfe von außen die Katastrophe vor Ort lösen könnte und missachtet die Tatsache, dass die erste Hilfe vor allen Dingen Selbsthilfe vor Ort ist. So auch im Libanon. Schon dieser mediale Einstieg stellt ein Verhältnis her, das an tradierte koloniale Sprechweisen erin