Hilflos und viel zu brav

IG Metall In der gesamten Autoindustrie eine Kultur des sozialen Widerstands zu entwickeln, wäre schon im Frühjahr das Gebot der Stunde gewesen
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Zum dritten Mal in diesem Jahr treibt es Autobauer auf die Straße. Nach dem Streit um das 500-Millionen-Sanierungspaket bei Daimler-Chrysler im Frühjahr, den drohenden Entlassungen bei Opel vor wenigen Wochen, sind nun die VW-Belegschaften dran. Von der Friedenspflicht befreit hätte die IG Metall seit Ende vergangener Woche ihre Stärke demonstrieren können. Aber sie tat es nicht und hielt sich zunächst eher zurück. "Ein Konflikt auf Messers Schneide nützt niemandem und schadet allen", so beruhigte Klaus Volkerts, der Chef des Gesamtbetriebsrats, die Belegschaften der westdeutschen VW-Werke.

Der VW-Konflikt ist eine weiteres Beispiel dafür, wie sich industrielle Strukturveränderungen durchsetzen und wie hilflos die Gewerkschaften darauf reag