Hin zum Knetzberg

Wandern Der Künstler herman de vries hatte die Natur schon im Blick, bevor sie Trend wurde. Er trägt fränkisches Laub nach Berlin
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2020

Vor etwa neun Jahren quartierte ich mich mit meinem Vater in das Gasthaus eines kleinen unterfränkischen Dorfs ein – Gasthof-Pension „Zum Böhlgrund“. Wir wollten eine Wanderung unternehmen, im Steigerwald, von dem ich zuvor nicht gehört hatte. Eschenau hieß der Ort, der letzte vor dem Wald. Dreifaltigkeitskirche, altes Fachwerkrathaus, Kneipptretbecken. In der Nacht bekam ich Fieber, das am Morgen nicht verschwunden war. Die lange geplante Wanderung wollte ich nicht absagen, wir liefen los. Nach einigen Stunden kamen wir an merkwürdigen Orten vorbei, Felsen mit goldener Schrift: Was. Wieso. VonWo. Wohin. Hatte mein Fieber zugenommen? Ich zückte meine Kamera, ich brauchte einen Beweis.

Einige Jahre später hörte ich von einem Küns