Hinter den sieben Meilern

Energiewende Mit Fukushima im Rücken exekutiert Merkel einen neuen Unionskurs. Sie weiß: Alles andere wäre politischer Selbstmord. Allein mit der FDP ist kein Staat zu machen
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Kein Tag vergeht ohne Horror-Meldungen. Während sich die Parteien nach dem politischen Erdbeben in Baden-Württemberg noch sortieren, bleibt die Lage an den japanischen Reaktorruinen unberechenbar. So bildet die gespenstische Silhouette von Fukushima ­weiter die Kulisse für politische Weichenstellungen in Deutschland. Solange Plutonium-Hot-Spots und verseuchtes Trinkwasser die Nachrichten bestimmen, solange trauen sich selbst hartbeinige Propagandisten der Atomkraft nicht aus der Deckung. Dieses Zeitfenster, von der ersten Explosion am 12. März bis zu jenem Tag, an dem die geschmolzenen Reaktorherzen unter einem Beton- oder Erdsarg verschwinden werden, wird über die Zukunft der Energie- und Umweltpolitik entscheiden – und über die Neuausrichtung der