Hinter der Grenze

Geschichte als Doppelgesicht Katrin Askans Deutschland-Roman »Aus dem Schneider«
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Ein historisch einmaliger Fall in der Literatur: Jede Figur, von der Autorin im geteilten Deutschland des gerade vergangenen Jahrhunderts angesiedelt, kann in mehrfacher Ausführung existieren. In einer realen und einer erträumten, in einer von Raum und Zeit determinierten und einer idealen. Die geträumte Dimension entsteht oder verschwindet hinter der real unüberwindbaren Grenze. Auf der anderen Seite ist man anders: wissend oder erfolgreich, Entdecker und Nutzer aller Möglichkeiten. Die Vollkommenheit in Person, die jeder sein möchte. Eine Figur, deren Entwicklung schwebt, im idealen Raum kann niemand an der Ausprägung seiner Fähigkeiten gehindert werden. Das Hinderliche, das, was Figuren in dramatische Situationen zwingt, existiert nur auf einer, a