Hiphop ist Sozialarbeit

Im Gespräch Die Romanistin Eva Kimminich über Wahlaufrufe von französischen Rappern und die Lücke, die fehlende politische Teilhabe in der Vorstadt lässt
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Der französische Rap gilt schon lange als Sprachrohr der Banlieue-Jugend. Zum Präsidentschaftswahlkampf in Frankreich haben sich die Rapper zu Wort gemeldet: etwa mit der CD Explicit Politik, an der sich namhafte Künstler wie Stomy Bugzy, Monsieur R. oder 2 Bal von der Saian Super Crew beteiligt haben. Unter dem Motto "Wählen ist ein Grundrecht - und besser als ein Molotow-Cocktail" riefen sie zur Stimmabgabe an den Urnen auf. Bereits 2006 erschien die Kompilation Mort pour rien (Umsonst gestorben). Damit wurde gegen die Politik des damaligen Innenminister Sarkozy protestiert, der Vorstadtjugendliche als "Abschaum" bezeichnet hatte. Die Songs sind dem Gedenken an Ziad und Bouna gewidmet - jenen beiden Jugendlichen aus Clichy-sous-Bois, die im Herbst 2005 auf der Flucht