„His bloody local shop“

Porträt Graeme Macrae Burnet ist eine außergewöhnliche neue Stimme im Genre des psychologischen Thrillers. Ein Besuch in Culduie, wo sich Schafe und Wollschweine Gute Nacht sagen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2017

Das letzte Haus links in einer Reihe von neun unspektakulären und heute in der Spätwintersonne weiß strahlenden Cottages. „Von hier aus ist Roddy aufgebrochen, um seine Morde zu begehen“, sagt Graeme Macrae Burnet. Hier, das ist die Mini-Siedlung Culduie, malerisch an der schottischen Westküste gelegen, von deren Existenz auch in Großbritannien kaum jemand etwas wüsste, so gut versteckt und schwer zu erreichen ist sie. Doch in letzter Zeit wird die Ruhe der Schafe und Wollschweine häufiger durch Fremde gestört. Die wollen sehen, wo Roderick Macrae drei Menschen abgeschlachtet hat, an einem Sommertag im Jahr 1869. Roddy, das war der 17-jährige Sohn eines Crofters, wie man die Bauern in Schottland früher nannte, die ein wenig Land