Hitler im Vorstadtkino

Tabu-Zonen Wie der populäre Film die Distanz zur Vergangenheit verkürzt und uns fühlen lässt, was geschehen ist
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Die Deutschen rennen in Scharen in den Untergang", wie der Independent süffig-zweideutig schrieb, und das würden sie nicht tun, wenn der Film nur einer selbstverliebten Geste von Bernd Eichinger geschuldet wäre. Irgendetwas von dem, was man im Kino finden kann, und vielleicht nur da, muss der Film haben. Berliner Schüler, nach dem Kinobesuch befragt, äußerten sinngemäß, zum ersten Mal hätten sie wirklich gefühlt, was sie im Geschichtsunterricht gelernt hätten.

Etwas Ähnliches bewirkte 1979 die amerikanische Serie Holocaust, die für westdeutsche Zuschauer erstmals Geschichte mit Gefühl zusammenbrachte. Die Zuschauer reagierten vehement, sahen massenhaft erschüttert dem Schicksal der Familie Weiss zu. Der damalige Dire