Höchst ambitioniert oder nur banal?

Perspektive Ist Ulrich Peltzers neuer Roman „Das bessere Leben“ ein sprachliches Kunstwerk oder ein schwacher Roman über den Kapitalismus? Eine Doppelkritik
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2015

Wie es fließt und sprudelt

Die Argumente des Literaturwissenschaftlers Ekkehard Knörer

Etwa in der Mitte des Romans besucht Jochen Brockmann eine Ausstellung in Mailand. Zu sehen sind Werke der afroamerikanischen Künstlerin Renée Green. Besonders eindringlich beschrieben wird der Werkkomplex Partially Buried, der unterschiedliche Schichten der amerikanischen Geschichte am Beispiel der Stadt Kent in Ohio freilegt: Hier wurden 1970 vier Menschen bei einer Antikriegsdemonstration von Polizisten erschossen; hier entstand Robert Smithsons erstes Land-Art-Projekt; außerdem schrieb James Michener einen Roman über das Geschehen bei der Demonstration und darum ist auch sein Werk Teil der Installation. Die Arbeiten von Green sind stets extensiv recherchiert, so auch diese