Gegen hohe Preise helfen nur höhere Löhne

Meinung Die Preise für Lebensmittel und Energie steigen immer steiler an. Die Koalition handelt nur zaghaft. Dabei ist die Angst vor höheren Löhnen falsch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2022
Es sind die Beschäftigten und armen Menschen, die unter der Coronakrise und jetzt unter den steigenden Preisen am meisten leiden
Es sind die Beschäftigten und armen Menschen, die unter der Coronakrise und jetzt unter den steigenden Preisen am meisten leiden

Foto: Ted Aljibe/AFP/Getty Images

Stolz hält Arbeitsminister Hubertus Heil ein Schild in die Kamera: „12-Euro-Mindestlohn kommt!“ Wie die Sozialdemokraten im Bundestagswahlkampf versprochen hatten, so schreibt er unter dem Foto auf Instagram, soll der Mindestlohn ab dem 1. Oktober für über sechs Millionen Beschäftigte erhöht werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die SPD dieses Versprechen tatsächlich einhält.

Doch der Wahlkampf war vor dem Krieg und den massiv steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen. Die laut Heil „saftige“ Lohnerhöhung von bis zu 22 Prozent lag schon vor einer Inflationsrate von 7,4 Prozent (April) noch unter dem Niveau, das Beschäftigte wirklich vor Altersarmut schützt. Dafür müsste dieser laut Armutsforscher Christ