Hoffnung der Piraten

Porträt Birgitta Jónsdóttir will das politische System hacken – und könnte nächste Ministerpräsidentin Islands werden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2016
Jónsdóttirs Piratenpartei ist mit 36 Prozent derzeit die beliebteste Kraft im Land
Jónsdóttirs Piratenpartei ist mit 36 Prozent derzeit die beliebteste Kraft im Land

Foto: Halldor Kolbeins/AFP/Getty Images

Rekjavík, vor vier Jahren. Birgitta Jónsdóttir, damals noch einfache Abgeordnete, sitzt in einem amerikanischen Restaurant um die Ecke vom isländischen Parlament und pult sich blauen Lack von den Fingernägeln. „Die Leute müssen die Macht des Individuums begreifen. Jeder kann die Geschichte verändern“, sagt sie und meint dabei nicht unbedingt sich selbst. Dabei trifft der Satz auch hervorragend auf sie zu. Die alleinerziehende Mutter ist heute Vorsitzende der Piratenpartei und könnte demnächst Islands neue Ministerpräsidentin werden.

International bekannt wurde sie im Jahr 2010 durch die Zusammenarbeit mit der Enthüllungsplattform Wikileaks, als Koproduzentin des Videos „Collateral Murder“. Der Guardian führt