Das Leben ist ein buntes Potpourri verschiedenster Lebensentwürfe: Selbständige und Angestellte, mit und ohne Kinder, verheiratet oder nicht, alleinstehend oder mit anderen zusammen lebend, in der Stadt und auf dem Land. Sie sind alt, jung, gesund, krank, behindert, gut oder schlecht ausgebildet, sie sind hier geboren, zugewandert oder freizügigkeitsberechtigte EU-Bürger*innen. Aber eines haben sie gemeinsam: Sie alle haben das Recht auf eine menschenwürdige Existenzsicherung. Dies zu garantieren, ist Aufgabe des Staates. Es ist die Aufgabe der Politik.
Das jetzige System der Grundsicherung wird dem nicht gerecht. Die Menschen sind nicht trotz Hartz IV, sondern wegen Hartz IV arm. Darüber hinaus wohnt dem bisherigen Konstrukt der Grundsicherung ein Dilemma inne, das nichtohne weiteres aufgelöst werden kann.
Die Grundsicherung muss armutsfest und sanktionsfrei sein, denn jeder hat das Recht auf ein Leben in Würde und ein Mindestmaß an gesellschaftlicher Teilhabe. Dafür müssen die Regelsätze erhöht werden – und zwar deutlich. Dies hat allerdings zur Konsequenz, dass durch die Anhebung dieses Satzes plötzlich noch mehr Menschen in die Grundsicherung fallen. Aktuell sind dies fast acht Millionen. Erwerbstätige mit geringen Einkommen würden plötzlich zusätzlich zu sogenannten Aufstocker*innen. Dabei gibt es schon heute mehr Hartz IV-Beziehende, die erwerbstätig sind, als Langzeitarbeitslose. Wenn der Regelsatz erhöht wird – und das ist notwendig, damit die Grundsicherung vor Armut schützt – würde diese Zahl in die Höhe schnellen. Für die betroffenen Menschen ist das keinesfalls wünschenswert, denn das bestehende „Hartz-IV-Regime“ stigmatisiert und konfrontiert die Menschen mit bürokratischem Wahnsinn und Strukturen der Bevormundung. Keiner wünscht sich diese Abhängigkeit für sich und seine Nächsten.
Das Ergebnis wären also noch mehr Menschen in Hartz IV und noch mehr Erwerbstätige, die mit Hartz IV aufstocken müssen. Ziel muss aber sein, Menschen aus Hartz IV herauszuholen. Das gilt insbesondere für die Erwerbstätigen. Die Antwort auf diese Forderung kann und darf nicht sein, den Regelsatz niedrig zu halten. Für die Menschen mit geringen Einkommen brauchen wir eine faire Lösung. Das muss jedoch passieren ohne es auf dem Rücken derer auszutragen, die nicht erwerbstätig sind. Das ist das Gebot der Stunde. Warum? Weil genau dieses Gegeneinander-Ausspielen dazu führt was alle Parteien laut eigener Aussagen verhindern wollen: Es spaltet die Gesellschaft, es schafft ein „drinnen“ und ein „draußen“. Diese Konsequenz wollen wir nicht hinnehmen.
Arbeit soll sich lohnen
Und ein weiteres Ziel ist wichtig: Arbeit soll sich lohnen. Niemand würde das bestreiten. Aber ausgerechnet für Erwerbstätige mit geringem Einkommen gilt das häufig nicht. Das liegt daran, dass bei Erwerbstätigen, die zusätzlich Sozialleistungen beziehen, das eigene Einkommen fast vollständig angerechnet wird. Wenn das geändert würde, und zusätzliche Erwerbsarbeit mehr belohnt wird, verstärkt sich aber das beschriebene Dilemma noch, denn noch mehr Erwerbstätige hätten Anspruch auf Sozialleistungen, das Ergebnis wären noch mehr Hartz IV-Aufstocker.
Die Antwort auf dieses Dilemma ist ein neues System von Garantieleistungen: Eine Garantierente, eine Kindergrundsicherung und ein Garantieeinkommen für Erwerbstätige, das Aufstocker aus Hartz IV herausholt und gleichzeitig dafür sorgt, dass Erwerbsarbeit besser belohnt wird. Erwerbstätige mit geringen Einkommen erhalten ohne Antrag vom Finanzamt einen finanziellen Zuschuss, der das Existenzminimum deckt. Zuschuss und Einkommen sorgen dafür, dass diese Menschen mehr erhalten, als wenn sie nicht arbeiten würden. Dies entspricht in weiten Teilen dem Gerechtigkeitsempfinden unserer Gesellschaft.
Die Grundsicherung und die Jobcenter könnten sich dann auf diejenigen fokussieren, die nicht erwerbstätig sind. Diese Grundsicherung müssen wir dringend verbessern. Sie muss einfach und unbürokratisch gestaltet sein, damit möglichst alle, die einen Anspruch haben, sie auch bekommen, die Sanktionen müssen abgeschafft werden, damit das Existenzminimum immer gesichert ist, und sie sollte so hoch sein, dass sie tatsächlich vor Armut schützt.
So schaffen wir die Basis für ein freies und selbstbestimmtes Leben, in der Teilhabe garantiert wird. Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einer Gesellschaft, die frei ist von (Existenz)-ängsten. Das brauchen wir dringender denn je, denn Angst ist zerstörerisch, lähmt und gefährdet unsere Demokratie. Wir wollen eine Gesellschaft, die noch bunter wird als sie heute schon ist – fangen wir an und lösen das Dilemma der Grundsicherung.
Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn ist Sprecher der grünen Bundestagsfraktion für Arbeitsmarktpolitik, Mitglied im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales
Kommentare 13
"Strukturelle Gewalt" (Johan Galtung)
Die Redaktion, das sei hiermit angeregt, möge der Kanzlerin die Möglichkeit offerieren, auf Strengmann-Kuhn zu erwidern.
Denn Merkel spricht in letzter Zeit öfters von der Würde des Menschen; bei ihrem Zitat des Artikel 1 des Grundgesetzes lässt sie aber regelmäßig den zweiten Satz von Absatz 1 weg. Den ihrer (und unserer) "Verpflichtung".
Die Hartz-IV-Regime lässt sich nicht mehr re-vision-ieren. Davon künden unzählige, von Gerichten aufgehobene rechtswidrige Verwaltungsakte/ -bescheide, die die Annahme nahe legen, dass sich die Exekutive entgegen ihrer Verpflichtung nicht an "Gesetz und Recht" gemäß Artikel 20 Abs. 3 GG hält (halten kann).
Die H4-Regelung steht für einen Gesetzgeber, der "Angst" als das Mittel der Wahl glaubt einsetzen zu müssen, um die Menschen "klein zu halten"; ihnen den Zugang zu ihrer freien Berufswahl (Artikel 12 GG) einzuschränken; um zugunsten der Unternehmen einen Niedriglohn-Sektor, der seinesgleichen sucht in der EU, zu installieren.
Alle, ROT-GRÜN, die SCHWARZEN, die GELBEN, sie alle halten Sonntagsreden und versagen bei menschenwürdigen Taten während des Alltags.
Seit Jahr und Tag schaffen sie so mit einer willigen Verwaltung eine Gesellschaft der Angst. Ich nenne das "Elitenverwahrlosung" (Gabor Steingart).
Und einen permanenten Bruch des Grundgesetzes, denn es ist "Verpflichtung aller staatlichen Gewalt, die Würde des Menschen zu achten und zu schützen" (!!).
Oh ein neues Motto: Glück für Alle ist machbar.
Was sagen die Betriebe dazu? Sollen jetzt die Prekären Jobs verschwinden und im Status angehoben werden und somit die Produktionskosten erhöht werden? Wenn alle das machen und da mit gehen wie verhält sich das auf das Exportgeschäft? Soll hier ein neues Bewusstsein geschaffen werden und auch gleichzeitig das einleiten vom verschwinden eines Trends, welcher besagt, dass es förderlich ist charakterlich Asozial in der politik wie auch in der Wirtschaft zu agieren? Bleiben dann auch die Preise im Supermarkt durch Subventionen so niedrig stabil? Und am End bekommen wir dann alle durch das anheben der Prekären Lebensituationen eine neue Identitätsweiterentwicklung und der bestehende Populismus wird sich auch positiv verändern. Können dann Söder, Seehofer, Scheuer und Dobrindt, wie auch Linder und Co. und wie sie alle noch von den anderen Parteien heißen, Ihr Gerede vom einfältigen Populismus in die Mülltonne werfen, weil wir dem nicht mehr vefallen und auf dem Leim gehen werden? Wohl kaum.
Ich finde es gut wenn das Bargeld erhalten bleibt und diese Lobbyaktionismus eingedämmt wird. Bargeld verkörpert Sicherheit, Freiheit und ein Gefühl das wir selbstbestimmt agieren können. Der bestehende Lobbyaktionismus mit den Populisten aus der Politik will das nicht. Alles überwacht, alles prekär und der Willkür ausgesetzt bekommt letztendlich die Identitätsweiterentwicklung Ihren Charakter. Die Lebensmittel werden dann von Bayer und Monsanto erzeugt. Der Verkehr und die Infrastruktur fordern noch mehr Verbrennung ein und die Umwelt bekommt dadurch auch Ihren neuen Glanz. Und die Arbeit die wir verrichten frisst den ganzen Planeten auf.
Alle Nationen, alle Staaten arbeiten daran, weil der Welthandel dies so einfordert. Wenn Sie hier das Prekäre anheben und aufwerten wollen dann müssen Sie das schon Weltweit einfordern und dann bleibt letztendlich alles wieder beim Alten, denn die Wirtschaft braucht diese Armut, diese Ungleichheit, genauso wie es sich mit dem Wort Arbeit verhält. Arbeit das erschaffen von ungleichheiten, damit Energie von A nach B transportiert werden kann. Arbeit ist bestrebt diesen ungleichen Energiehaushalt in ein Gleichgewicht bringen zu wollen und wir Menschen Weltweit tun alles daran, damit Arbeit im ungleichgewicht weiter existieren kann. Und somit sind wir auch bei dem bestehenden Motto: Was Arbeit schafft ist sozial.
Und wie geht jetzt Glück für Alle?
Gerade weil man noch Bargeld zur Verfügung hat und den Lobbyismus und die charakterliche asoziale Trends dadurch ignorieren kann.
Und jetzt etwas progressive Kunst dazu, mit:
Wie kann ich den bestehenden Populismus töten.
f26as a wonderground in heaven and hell
Zu den ab 1.1.2018 geltenden Leistungssätzen samt Regelbedarf(e)
https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2017/09/2017-09-06-neue-regelsaetze-grundsicherung-2018.html
Überblick
https://de.wikipedia.org/wiki/Regelbedarf
Was war jetzt der Kern Ihrer themengebundenen Aussage?
Hartz IV bleibt ein bewusster und gewollter Fußtritt der Obrigkeit gegen die Würde des Menschen. Alle Sonntagsreden über eventuelle Milderungen und Änderungen sind übliche Lügen der politischen Klasse zur aktuellen Ruhigstellung und weiteren Verdummung der Massen.
Man sollte die Bevölkerung auch mal drüber aufklären, daß die Jobcenter weder Behörden sind noch verlängerte Behörden. Sie sind schlicht scheinselbstständige (da nur ein einziger Auftraggeber existiert) Unternehmen mit Gewinnmaximierungsprinzip als Unternehmensphilosphie. Eine ganz schnöde Angelegenheit.
Am ehesten ähneln sie noch Drückerkolonnen, die man mit Personalvermittlern gepaart hat.
Von "Fördern" kann absolut keine Rede sein, ganz im Gegenteil. Was auch gerne gemacht wird ist, daß die von "Kunden" (der Name verrät ja eh schon alles, wird aber im neoliberal hirnversucheten Land sogar noch als positive Modernisierung aufgefasst) komplett eigenständig durchgeführten Bemühungen, die dann zum Erfolg führen (= Job von dem man auch leben kann ohne Aufstockungen) schonmal als deren erfolgreiche Arbeit versucht wird in den Unterlagen unterzubringen. Da werden die zum Teil auch richtig aggro, wenn man das verweigert.
Auf der anderen Seite werden auch gerne mal hellseherische Fähigkeiten der Sachbearbeiter als Sachverstand verkauft ("ich sehe keine Zukunft bei ihnen als Mediengestalter"). Natürlich alles ohne Prüfung von auch nur irgendeiner Unterlage, die diese These unterstützt.
Lustig wird es vollends, wenn man den Status als Kunde erreicht hat ohne Auto, ohne Handy, ohne Telefon und ohne PC (ohne Drucker) dazustehen. Dann stürzt das ganze "Fordern"-System wie ein Kartenhaus ein, denn es gibt nur schleppenden Kontakt in alle Richtungen, handgeschriebene Unterlagen (die teilweise gar nicht erst akzeptiert werden) oder Bewerbungen, schlechte Erreichbarkeit, völlige immobilität und technologischer Rücksturz in die 50er/60er ("die gute alte Zeit"). Das Budget für Einladungen zu Bewerbungsgesprächen, die etwas mehr Geld Kosten als nur maximaler Wabentarif mit Verbund beträgt 0 EURO (in Worten NULL).
Wem Unkosten anfallen, der muss die Rückerstattung im Nachhinein beantragen (natürlich inklusive der Gefahr, daß dieser Antrag abgeschmettert werden kann oder nur Teile zurückerstattet werden). Das ist natürlich super, wenn das Zugticket schon 200EU kostet und die Unterbringung vor Ort nochmal 100 (wie im Falle eines sich bewerbenden Sportwissenschaftlers).
Das komplette System Hartz4/ALG2 ist ein einziger Witz und es ist mit voller Absicht nach dem Vorbild von Drückerkolonnen gestaltet worden. So unfähig kann man gar nicht sein, daß einem die massenhaften flaws und glitches nicht nach wenigen Jahren auffallen.
Und wer jetzt sagt, daß man doch froh sein soll, daß es überhaupt was gibt, dem sag ich "NA DANN SCHAFFT ES DOCH ENDLICH KONSEQUNET AB UND ZAHLT NIX MEHR" und warte lustig aufs gesellschaftliche Ergebnis.
Hartz4 ist der Angstschweiß der Mitte.
Erstens ist das eine schöne Blendarbeit, die da dargebracht wurde und lenkt vom eigentlichen Thema ab. Armut ist gewollt und wichtig für die Wirtschaft. Weiter unten sind Kommentare und Beziehen sich auf Drückerkolonnen. Das heißt: Armut dient dazu, dass Lohndumping betrieben werden kann. Und dann noch die Angst als Gespenst vor dem Verlust von sozialer Integration,bzw. den sozialen Tot erleiden zu müssen. Dazu der Ausdruck charakterlich Asoziales Verhalten in Politik und Wirtschaft. Und auch in den anderen Kommentaren werden hierzu Beispiele beschrieben.
Zweitens das gestalten und die Gestaltung von Arbeit. Jede Arbeit die verrichtet werden kann und soll benötigt als Grundvoraussetzung ein Ungleichgewicht an Energie. Ist der Energieerhaltungssatz. Arbeit am PC benötigt Strom, dieser muss wiederum erzeugt werden und das erzeugen der Ressource Energie unterliegt einem Wachstum und ausbeuten von Ressourcen, weil wir immer mehr solche Arbeiten verrichten. Die Frage am End ist, Woher nehmen wir all die Energie Weltweit, um all unsere Arbeiten verichten zu können? Krieg ist auch ein erzeugen von Ungleichheiten damit wir anderen Ressourcen wegnehmen können, um unsere Arbeitswelt im Gang halten u können.
Drittens elektronisches Geldverdienen wie an der Börse. auch hier unterliegt alles dem Zwang von ungleichheiten aus günstigen Einkauf hin zum zu teueren Verkauf der Papiere in eine Profitmaximierung zu verwandeln. Geht auch nur noch elektronisch und benötigt auch ganz viel Energie, also Strom.
Alles ist verkoppelt mit dem Wachstum, wie Zellteilung, wie Geld aus dem Nichts heraus zu erschaffen. Wir tun nichts anderes wie diese Gestalt die aus diesem Wachstum entsteht mit Nahrung, mit Energie zu versorgen, weil wir uns nicht vorstellen können ohne diese Gestalt leben zu können. Diese Gestalt ist der Kapitalismus und der schlägt auch auf uns zurück. Wir können da wir Weltweit alle in diesem System agieren nur die negative Entwicklung umkehren in positive Formauslegung die uns Zufriedener macht. Das heißt aber dann Ungleichgewichte abbauen und somit die Gestaltung und die Wertigkeit von Arbeit verändern. Das will man aber nicht, weil man Angst hat diesen Sog vom Wachstum verlieren zu können.
Und jetzt kommen wir zum Bargeld. Bargeld ist beim erschaffen von elektronischen Wachstum ein Hindernis, da man mit Bargeld ein anderes Universum aufgebaut hatte, in dem man mit Ignoranz auf gewisse Zwänge und Entwicklungen, sich befreien konnte und das macht Glücklich. In diesem Universum von Bargeld ist es auch für viele ein leichtes noch Illegal an Geld zu gelangen, oder Schwarz zu Arbeiten. Das soll alles verschwinden und gewisse Lobbyinteressen, wie auch gewisse Firmen wollen alles von uns Wissen und uns über das elektronische als Cashcow benutzen. Wir sollen kein Geld oder Wertschöpfungsmöglichkeiten mehr besitzen können. Auch wird man eine Gentrifizierung damit durchführen und jeh nach Wohnlage bekommt man dann Qualitätsspezifische Produkte zugstellt.
Doch, wie soll das alles auf Dauer positiv funktionieren?
Ein Populismus der immer mehr zu einem Faschismus heranwuchert. Willkür wir unseren Alltag beherrschen und auch im zusammenleben wird man nur noch charakterlich Asozial agieren, weil bevorstehender sozialer Abstieg größten physischen und psychischen Stress in uns auslöst und uns zu unschönen Taten animiert. Das geht bis zum töten.
Was ist daran schwer zu verstehen?
Ich für mich will meinen Zustand weiterhin bewahren können, welcher besagt das ich keine einzige App für meine Lebensgestaltung benötigen möchte und mit dem Bargeld gelebte Ignoranz ausüben kann. Das ist mein persönliches Glück und das werde ich nicht Kampflos hergeben. Weil daraus, mit Bargeld und Ignoranz kann ich mir immer einen neuen Status aufbauen. Doch als Cashcow darf man das nicht.
Ein Bitte an den Autor, der sich ja mit seinen beiden wissenschaftlichen Arbeiten (prom.und habil.) seit langen Jahren als Kenner der Materie bewiesen hat.
Sein Kollege vom IAB, Vizedir. Ulrich Walwei, schreibt in der SZ: " Hartz IV ist besser als sein Ruf". Und listet in der zweiten Hälfte seines Beitrag FÜNF PUNKTE auf, die seiner Meinung nach an dem Gesetz zu verbessern wären.
Einzelheiten http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/arbeitslosigkeit-warum-hartz-iv-besser-ist-als-das-solidarische-grundeinkommen-1.3942917
Frage: Was hält er von den Ausführungen von Prof. Dr. Walwei? Vielen Dank.
Nachdem sich H4 auch auf große Teile des Mittelstands "auswirkt", halte ich ein solidarisches Vorgehen gegen das von mir oben bereits als "strukturelle Gewalt" benannntes H4-Regime für geboten. Der Paritätische Gesamtverband hat mit einer seiner letzten PM ein eigenes Gesetz/E angekündigt, wie hier nachzulesen ist:
Paritätischer fordert vollständige Abschaffung der Sanktionen in Hartz IV
Pressemeldung vom 11.04.2018 von: Gwendolyn Stilling
Danke für das verlinken von der SZ. Kannte ich nicht.
Ich habe noch einen Punkt. Vor dem haben bestehende Muster der Autorität Angst, oder besser gesagt, die Menschen die diese Stellung inne haben. Kreativität und Wissen das man über das ausüben von verschiedensten beruflichen Tätigkeiten erlangt. Sagen wir Sie haben die Lust und Energie und wollen 5 Jahre im Handwerk arbeiten und anschließend 3 Jahre im Büro und anschließend 2 Jahre sozial arbeiten und wieder danach woanders hinein wechseln. Damit haben alle Betriebe und Firmen ein Problem und man bevorzugt immer noch das Schubladendenken, weil dadurch die gewohnten autoritären Muster bestehen bleiben können. Flexibler Umgang mit Arbeit und das man dadurch Tätigkeiten miteinander verknüpft und gleichwertig ansieht in Status und Bezahlung, bewirkt automatisch eine andere Gesellschaft und fodert auch einen anderen Umgang mit gewohnten autotitären bestehenden Mustern ein. Diese bestehende Verkrustung aufzubrechen ist verdammt schwierig, da sich ja die Erziehung der Kinder automatisch auch anders gestallten wird.
Lieber Dr. Strengmann-Kuhn,
Ihren Vorschlag habe ich mit Interesse gelesen und warte nun auf einen entsprechenden Antrag Ihrer Fraktion. Selbstverständlich konkretisiert mit Mengengerüsten und Benennung finanzieller Auswirkungen - der Wissenschaftliche Dienst sowie vielerlei informelle Kontakte auch zu Mitgliedern anderer Fraktionen sind da sicher hilfreich. Das wäre doch einmal ein Coup: ein Grünen-Antrag, unterstützt von den Linken, Teilen der FDP - negative Einkommensteuer und Bürgergeld sind vielleicht gar nicht so weit auseinander - und den Sozialdemokraten in der Juniorpartnerpartei. Vielleicht finden sich sogar noch ein paar katholische Arbeitnehmer, die dem Antrag zustimmen und eventuell sind sogar nicht alle AfDler Marktradikale ...
Halten Sie für utopisch und symbolische Politik, die nicht realisiert wird? - Ich auch. Wäre aber zumindest ein Symbol im Sinne Blühdorns: Eine Erinnerung an normenorientierte Politik, die zwar nicht mehr realisiert wird, aber an die eben doch erinnert wird, jenseits der Sachzwänge und Gesellschaftsformierungen ...
Wo bleibt der einordnende Kommentar? - Unterbleibt diesmal, dafür ein Apodiktum: Hartz IV ist die legalisierte Anmaßung, jemanden wegen Erfolglosigkeit am Arbeitsmarkt zu bestrafen!
Zu Ihrem ansonsten willkommenen Statement mit der Aufforderung der Initiative an den Autor will ich, was das Apodiktum am Ende betrifft, doch Zweifel anmelden:
Ihrer Aussage ist entgegen zu treten, wenn Sie darunter vestehen, dass der Wahrheitswert an
"Hartz IV ist die legalisierte Anmaßung, jemanden wegen Erfolglosigkeit am Arbeitsmarkt zu bestrafen!"
unstrittig sei. Immer mag insoweit zu differenzieren, etwa:
" ...... jemanden wegen #auch ggf. von dritter Seite verursachter oder /und verschuldeter# Erfolglosgkeit ...... zu bestrafen!"
Freilich wird IHRE AUSSAGE von Bild und Co. seit Jahr und Tag so kolportiert und die Menschen untereinander so gegen einander in "Stellung gebracht". Die "strukturelle Gewalt" (Johan Galtung) des Staates wird so in der Medienlandschaft "verlängert" und zur neoliberalen Glaubensmetapher erhoben.
An dieser Stelle offen-bart sich der Mangel an Solidarität, wie er heute bei der SPD von beiden Bewerberinnen ins Spiel gebracht wurde. Was sich im Übrigen auch an der geringen User-"Resonanz" hier ablesen lässt.
Ich rate dazu, Simone Lange bei dem interfraktionellen Antrag auch mittelbar mit ins Boot zu nehmen.
Im Strafrecht ist der Verteidiger ein schlechter Anwalt, der keine Anträge stellt, auch und gerade weil er weiß, dass sie zwar regelmäßig abgelehnt werden, aber doch ihre Wirkung (auf den Ausgang des Strafverfahrens) zeigen.
In diesem Sinne sehen wir, ggf. unterstützt vom FREITAG, dem oben angesprochenen Antrag aus der Mitte der Fraktion von B90/DieGrünen entgegen.
Die heutige (Sonntag, SPD-Parteitag) Rede von Simone Lange kann hierzu in den einschlägigen Passagen mit herangezogen werden.
Zitat aus einer Film-Besprechung:
"Nicht jederzeit mit dem Verlust des Arbeitsplatzes bedroht werden zu können; die Art der Arbeit, die Arbeitszeit und den Arbeitsort weitgehend selbst bestimmen zu können, beim Empfangen des Grundeinkommens nicht wie ein Bettler behandelt zu werden – das wären schon reale Zugewinne an Autonomie und Würde."
https://www.heise.de/tp/features/Freibier-fuer-alle-4029163.html
https://www.saarbruecker-zeitung.de/politik/themen/fast-jeder-dritte-leidet-unter-entbehrung_aid-17777943