Homophob sind immer die anderen

Lesben und Schwule In Europa wird vielerorts über ihre rechtliche Gleichstellung diskutiert. Trotzdem ist Homophobie noch lange nicht besiegt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2013
Homophob sind  immer die anderen

Foto: Alexander Demianchuk / Reuters

Vor ungefähr 30 Jahren fand ein erstaunlicher Tauschhandel statt: Die Schwulen und Lesben in der westlichen Welt gaben ihre experimentelle Sex- und Beziehungskultur auf und bekamen dafür rechtliche Gleichstellung. Der Anlass dafür: HIV und Aids. Ausgerechnet jene Epidemie also, die in den Achtzigern zunächst dafür sorgte, dass gleichgeschlechtliche Liebe und Sexualität erst einmal wieder als Krankheit begriffen wurden, brachte die Homosexuellen letztlich in die Situation, dass die sogenannte bürgerliche Lebensform auch auf sie ausgeweitet und universell gültig wurde.

Wenn man heute, wie beispielsweise bei Anne Will vor drei Wochen, fragt: „Gleiche Rechte für Homosexualität – ist die Ehe nicht mehr heilig?“, dann sind wir nu