Hunger nach Heimat

Protest Seit vier Wochen sitzt Firas Maraghy vor der Botschaft Israels und hungert. Er will ­damit erst aufhören, wenn seine Tochter in Jerusalem leben darf
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Wer Firas Maraghy verstehen will, muss seine Liebe verstehen, die Liebe zu seiner Heimat und die zu seiner Familie. Und wer diese Liebe versteht, kapiert vielleicht auch, wie jemand solch eine Angst haben kann, zerrissen zu werden, dass er bereit ist, bis zum Äußersten zu gehen.

Maraghy sitzt in Berlin-Schmargendorf zwischen Villen und sagt, er sei bereit zu sterben. Er hat seit dem 26. Juli nichts mehr gegessen. Die dunklen Augen des 39-Jährigen sind müde, die unrasierten Wangen eingefallen. Immer wieder nimmt er einen Schluck aus einer Wasserflasche oder zündet sich eine Zigarette an. Die Finger an seiner rechten Hand sind gelb vom Nikotin. Er raucht, was ihm gerade zwischen die Finger kommt, was ihm seine Unterstützer so mitbringen: mal selbstgedrehte Zigare