Husarenritt ins Jetzt

Literatur Pferde werden vom Menschen bewundert – und bedroht. Stefan Schomann folgt ihnen in die tiefste Provinz
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2021

Das Buch beginnt in der Mongolei an der Grenze zu China, wo der Schweißer Nyamsuren sich erinnert, als Kind mit seinem Großvater inmitten einer Herde von Wildeseln ein Pferd erspäht zu haben. „Tachi!“, staunte der Alte und flüsterte dem Enkel zu, dass diese Steppenbewohner kaum noch zu finden seien. Später aber war Nyamsuren bei der Landung eines „Antonow“-Flugzeuges dabei. Stefan Schomanns neues Buch Auf der Suche nach den wilden Pferden zeigt auf dem Vorsatzpapier, wie Pferde aus den Kisten steigen, die aus diesem Flugzeug entladen wurden, und die angestammte Heimat in Besitz nehmen. Noch erstaunlicher ist das Bild auf dem Nachsatzpapier: Vor dem Sarkophag des Reaktors von Tschernobyl grasen Przewalski-Pferde. Mit vielen anderen Tieren