„Ich bin deutsch“

Interview Burhan Qurbani sieht seine Filmadaption von „Berlin Alexanderplatz“ als Stinkefinger gegen Populismus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2020

Gleicht das Berlin von 1929 wirklich dem von heute? Und wenn ja, was heißt das für die nächste Zukunft? Burhan Qurbani hat Alfred Döblins expressionistischen Großstadtroman Berlin Alexanderplatz neu verfilmt. Aus Franz Biberkopf wurde dabei Francis, den es aus Westafrika in die deutsche Hauptstadt von heute verschlägt. Und dennoch ist in Qurbanis Film auch Platz für Utopie.

der Freitag: Herr Qurbani, am 6. Juni 2020 protestierten 15.000 Menschen auf dem Berliner Alexanderplatz mit minutenlangem Schweigen gegen Rassismus und Polizeigewalt. Was empfanden Sie angesichts der Bilder dieser Demonstration?

Burhan Qurbani: Ich war selbst dabei und trug in einer seltsamen Paranoia gleich zwei Masken. Es ist unglaublich, dass in Zeiten, in denen die Welt wortwör