Peter Handke: „Ich habe keine Schublade“

Interview Peter Handke zieht es nach Afrika, aber was soll er dort? Ins ehemalige Jugoslawien fährt er immer noch oft
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2018
Manche sind ganz baff, dass es ihn noch gibt: Peter Handke
Manche sind ganz baff, dass es ihn noch gibt: Peter Handke

Foto: imago/Agencia EFE

Von Paris nach Chaville kommt man mit dem Regionalzug. Touristen fahren weiter nach Versailles. Der Bahnhof ist menschenleer, die Schalter sind geschlossen. Fünf Gehminuten entfernt, an einer Ausfallstraße, wohnt Peter Handke, das Haus ist etwas von der Straße zurückgesetzt, am Ende einer kleinen Allee. Der Schriftsteller (75) ist draußen, er bemerkt uns, noch bevor wir die Klingel am Gartentor betätigen. Kaffee unter den Bäumen, in einem hängt eine Bratpfanne, auf dem Tisch vor uns Stifte, Federn und Bücher mit Wasserschäden. Handke spricht darüber, was er gerade liest, Erzählungen des serbischen Schriftstellers Dragoslav Mihailović, die dieses Jahr im Leipziger Literaturverlag erschienen sind. Mihailović hat zwei Jahre