„Ich habe Probleme, zu einer Demo zu gehen“

Interview Maxim Leo wollte wissen, wer seine jüdischen Verwandten sind, und hat ihre Geschichte aufgeschrieben. Gemeinschaft findet er furchtbar
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2019
Maxim Leo ist als 22-Jähriger erstmals zu seinen Verwandten nach Israel gefahren. Das Land fühlte sich seltsam vertraut an, und auch ein bisschen wie die DDR
Maxim Leo ist als 22-Jähriger erstmals zu seinen Verwandten nach Israel gefahren. Das Land fühlte sich seltsam vertraut an, und auch ein bisschen wie die DDR

Foto: Verena Brandt für der Freitag

Er ist ein gefragter Mann. Maxim Leo schlägt für das Treffen ein vietnamesisches Restaurant in einem Hinterhof in der Rosenthaler Straße in Berlin-Mitte vor. Anschließend hat er hier noch ein Abendessen mit einem Kollegen und seinem Agenten.

der Freitag: Herr Leo, die Straße, in der wir uns treffen, kommt auch im Buch über Ihre jüdische Familie vor. Wer lebte hier?

Maxim Leo: Hilde, eine der Frauen, über die ich schreibe, hatte hier ihre erste kleine Wohnung. Sie wurde von ihrer Mutter gezwungen, sich in einem Schwesternwohnheim zur Säuglingsschwester ausbilden zu lassen, aber sie hat kleine Kinder gehasst und konnte kein Blut sehen. Sie hat dann in kleinen Theatern rund um die Friedrichstraße gespielt. Das war damals die Drogengegend.

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