"Ich hatte Bock auf primitive Musik"

Im Gespräch Jochen Distelmeyer hat zwei Jahre nach der Bandauflösung von Blumfeld nun ein Soloalbum produziert: "Heavy". Und das klingt erstaunlich rockig. Was treibt den Sänger an?
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Es ist gar nicht so einfach, Jochen Distelmeyer auf den Zahn zu fühlen. Stets höflich, etwas steif und dezent reserviert, sehr norddeutsch eben, spricht er langsam, mit länglichen Denkpausen, damit die verschachtelten Sätze auch ihren semantisch korrekten Abschluss finden. Den Seitenscheitel, den er seit Jahren trägt, das weiße Hemd, über das sonst ein Pullunder gezogen ist, signalisieren einerseits, da sind einem Moden egal, da bleibt sich einer treu. Andererseits wirken sie aber auch wie eine Rüstung, hinter der sich Distelmeyer verstecken kann, bei Bedarf süffisant grinsend.

Der Freitag: Herr Distelmeyer, Ihr erstes Solo-Album heißt nicht nur Heavy, sondern ist, verglichen mit den letzten Veröffentlichungen ihrer ehemaligen Band Blum