Ich koche vor Wut und Frustration

IM GESPRÄCH Die Schriftstellerin Angelika Schrobsdorff über Schaffenskrisen in Krisenzeiten und ihr Leben als jüdische Weltbürgerin in Jerusalem
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FREITAG: Wie steht es in letzter Zeit mit dem Schreiben?

ANGELIKA SCHROBSDORFF: Ich habe seit zwei Jahren eine Schreibblockade, die mich sehr beunruhigt. Solche Krisen hatte ich allerdings häufig. Früher habe ich gesagt - na, dann warte ich eben. Jetzt habe ich keine Zeit mehr. Ich will unbedingt noch ein Buch schreiben, das mir sehr am Herzen liegt. Ich warte händeringend auf den Moment, in dem ich kann - und er kommt nicht. Daran ist auch die Lage hier schuld: man kann nicht ewig in unguter Erwartung leben. Grund dafür ist aber auch das Alter, das Kürzerwerden der Zeit und die Angst, nicht mehr die Kraft zu haben.

Sie haben Ihr Buch »Das Haus im Niemandsland« auch während einer politischen Krise - der ersten Intifada - geschrieben. Was beeinflusst Ih