Ich? Niemals!

Karriere Immer noch kommen zu wenige Frauen in Leitungspositionen – manchmal fehlt nur der Mut
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2018
An den Bankschaltern sitzen meist Frauen. Aber das Bild der Branche ist männlich konnotiert
An den Bankschaltern sitzen meist Frauen. Aber das Bild der Branche ist männlich konnotiert

Foto: Jemal Countess/Getty Images

Manchmal passiert es, dass ein Kunde, meist männlich, meist älter, die Quirin Privatbank in der Kölner Innenstadt betritt und Martina Patzek nach ihrem Chef fragt. Er habe einen Termin mit der Filialleitung, erklärt der Herr dann. Das bin ich, antwortet Patzek. Und es folgt ein kurzer Moment der Irritation. Eine Frau?

Seit zwei Jahren leitet Patzek, Ende 30, den Kölner Standort des Geldhauses. 13 Niederlassungen gibt es, aber nur zweien steht eine Chefin vor. Regelmäßig trifft sich Patzek mit den Leitern anderer Privatbanken in Köln, auch in dieser Runde ist sie die einzige Frau. Sie habe schon früh gewusst, dass sie Verantwortung tragen will, sagt sie. Mit 25 wurde sie Filialleiterin bei einer großen Bank in Düsseldorf, anschließe