Ich sah niemanden, der lebend herauskam

Dokumentiert Gespräch mit dem einstigen CIA-Agenten K. Barton Osborn über das "Phoenix"-Programm in Südvietnam zwischen 1968 und 1972
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Die Folterungen irakischer Gefangener offenbarten den Verfall "amerikanischer Werte", den Verlust von "Autorität und Glaubwürdigkeit einer westlichen Führungsnation", heißt es seit mehr als einer Woche. Wer das mit Verweis auf die Folterexzesse im Irak schreibt oder sagt, muss Jahrzehnte verschlafen oder ausgeblendet haben. Die Hybris amerikanischer Machtpolitik war schon während des Kalten Krieges mit unglaublichen Verbrechen verbunden - und die Ursachen dafür sind durchaus "systembedingt". Jeder kennt die Tatsachen, es sei denn, sie werden aus Interesse und Opportunismus ignoriert oder bestritten.

Es reicht, allein an die Jahre der US-Präsenz in Vietnam zwischen 1965 und 1973 zu erinnern, als die führende westliche Exportnation für Demokratie u