„Ich stell mich nicht schon wieder an“

9. November 1989 Erst Versöhnung mit der Mutter, dann in die neue Wanne. Ohne Telefonanschluss konnte man in der DDR schon mal was verpassen. Den Mauerfall zum Beispiel
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Keine Selbstverständlichkeit
Keine Selbstverständlichkeit

Foto: imago images / Frank Sorge

In der DDR war die Bewilligung eines eigenen Telefonanschlusses eher ein Grund zur Sorge. Böse Zungen behaupteten, ein solcher solle der besseren Überwachung seines Inhabers dienen. Pfarrer, also ein Großteil meiner Verwandtschaft, gehörten zu den Privilegierten. Bis zum Ende der DDR hatten nur die wenigsten DDR-Bürger ein Telefon. Heute könnte man natürlich trefflich darüber streiten, ob diese Zungen sich an der Verbreitung von Verschwörungstheorien beteiligt hatten.

Auch die Verbreitung von Fernsehapparaten hielt sich in Grenzen. Jedenfalls bei denen, die ich meine Freunde nennen durfte. Ein preiswertes Gerät der Marke Luxomat VT kostete viertausend Mark, da steckte die politische Einschätzung dieses Mediums bereits im Namen. Hausbese