Ich war Karnevalsprinz

68. Berlinale „Draußen“ will Obdachlosen ihre Würde zurückgeben. Dafür lässt der Dokumentarfilm seine Helden im Wald wohnen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2018

Elvis ist obdachlos. Unter einer Brücke hat er sich seinen Platz eingerichtet. Morgens räumt er als Erstes auf, drapiert liebevoll seine 1.-FC-Köln-Schals auf dem gemachten Bett und kocht sich einen Tee. Obwohl er auf der Straße lebe, sei es ihm wichtig, dass es „hier schön sauber ist“. Ordnung und Sauberkeit, das habe er als Heimkind gelernt. Die erste Szene des Dokumentarfilms Draußen, der auf der diesjährigen Berlinale in der Perspektive Deutsches Kino zu sehen ist, erzählt viel über das Leben dieses Menschen, der sich nach seinem Idol Elvis Presley benannt hat. Und schon eingangs bricht diese Szene mit den Erwartungen, die man an einen Film über unbehauste Menschen hat, zeigt sie doch Bilder geradezu häuslicher Intimit&