Ich will nicht

Positive Verneinung Soazig Aarons beeindruckendes Holocaust-Buch "Klaras NEIN"
Exklusiv für Abonnent:innen

Er habe seit langem, schreibt Jorge Semprun im Vorwort zur deutschen Ausgabe, auf diesen Roman gewartet, darauf, dass die Fiktion, "kühn und bescheiden", jenes konkrete Gedächtnis an die Erfahrung der Vernichtungslager übernimmt und wach erhält, das mit dem Tod der letzten Überlebenden zu verschwinden, musealisiert, archiviert zu werden droht. Kühn, weil sie sich über die aus guten Gründen bestehende Scheu hinwegsetzen muss, gerade dieses Thema zum literarischen Stoff zu machen; bescheiden, weil sie das nur wagen kann und darf, wenn sie sich an die historische Wahrscheinlichkeit hält - sofern man in diesem Zusammenhang, wo das Unwahrscheinlichste, Unvorstellbarste Wirklichkeit war, von Wahrscheinlichkeit sprechen kann.

Soazig Aaron, Französi