Ich würde 50 Jahre warten

Im Gespräch Der taiwanesische Filmemacher Hou Hsiao-Hsien über Tränen im Kino, die Frage der taiwanesisch-chinesischen Zukunft und das Ideal der Langsamkeit
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In der vergangenen Woche erhielt Hou Hsiao- Hsien in Locarno, wo sein jüngster Film "The Flight of the Red Balloon" zu sehen war, den Ehren-Leoparden für sein Lebenswerk - passenderweise auf dem Festival, das ihn 1985 in Europa bekannt gemacht hatte. In Deutschland beschränkt sich die Kenntnis seiner Filme auf Besucher von Filmkunstvideotheken und aufmerksame Arte-Zuschauer. Das Berliner Kino Babylon Mitte zeigt in Kooperation mit der Taipeh-Vertretung Deutschland noch bis 26. August eine Retrospektive von Hous Werk, die im Oktober im Hamburger Kino Metropolis zu sehen sein wird.

FREITAG: Sie sind in China geboren, aber in Taiwan aufgewachsen. Als was fühlen Sie sich?
HoU Hsiao-Hsien: Ich wurde 1947 geboren, bin aber schon im Alter von vier Monaten mit meiner Familie nach