Opfer und Täter des ETA-Terrors: Heilung ohne Vergebung

Kino Icíar Bollaíns Film „Maixabel“ zeichnet den wahren Fall einer versuchten Aussöhnung zwischen Opfern und Tätern im spanischen Baskenland nach
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2022

Zunächst scheint es eine nicht beachtenswerte Störung zu sein, die da in den Alltag von Maixabel Lasa (Blanca Portillo) dringt: Das Telefon klingelt im Flur ihres Hauses, während sie sich im Bad die Haare föhnt, und sie hält es nicht für nötig, ranzugehen. Dann klingelt es erneut und unaufhörlich weiter, bis sich Maixabels gespiegeltem Gesichtsausdruck die Gewissheit entnehmen lässt, dass etwas Schreckliches passiert sein muss. Wiederholt versteht es das auf einem wahren Fall beruhende Drama Maixabel, die inneren Prozesse seiner Figuren wortlos und prägnant auf den Punkt zu bringen. Und von diesen inneren Prozessen gibt es im Verlauf dieses Films, der sich mit der persönlichen Aufarbeitung des ETA-Terrorismus im spanischen Baskenland a