Idylle als Provokation?

AMOKTATEN Die Soziologin und Kriminologin Susanne Karstedt über Amoklauf als spezifische Form von Gewalt
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Freitag: Der Amoklauf des jugendlichen Schützen in Bad Reichenhall legt die Frage nahe, wird Töten zum Spiel jugendlicher Gewalttäter?

Susanne Karstedt: Amoklauf ist niemals ein Spiel. Er wird als Tat wesentlich durch den am Ende stehenden Selbstmord strukturiert. Und ist eigentlich nur im Kontext mit Suizid, mit Selbstzerstörung zu sehen. Aggression gegen andere macht die Selbstzerstörung publik, hebt sie heraus. Es ist diese Mischung, die Amoklauf von anderen Gewalttaten abhebt.

Schulfreunde haben von Hitlerbildern, Waffenvernarrtheit, einem Hang zu Gewaltvideos berichtet. Steht das in einem Zusammenhang zur Tat?

Wieweit durch eine Verbindung zum Rechtsextremismus Amoktaten begünstigt werden, ist schwer zu sagen; es ist möglich. Einige Amokläufer hab