Ihr feines Gespür

Literatur Monika Maron befürchtet den Abbau von Meinungspluralität. Zu Recht?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2020
„Mit dem Fahrrad über die Skipiste“ ist ein Regelbruch aus Überschwang, der aber kein Verbrechen beinhaltet
„Mit dem Fahrrad über die Skipiste“ ist ein Regelbruch aus Überschwang, der aber kein Verbrechen beinhaltet

Foto: Ron Antonelli/NY Daily News Archive/Getty Images

Romane wachsen aus Geschichten, die sich erzählen – am besten aus sich selbst heraus. Sie leben von Gestalten, die uns lebendig erscheinen, und dabei natürlich auch von dem, was der, dem Schreibenden auf der Seele liegt. Da tendiert vorliegendes Buch eher zur Meinungsäußerung. Monika Maron brauchte einen Grübler namens Artur Lanz für ihre Gedanken und Befindlichkeiten, ihre Fragen und Befürchtungen. Wenn dies ein ästhetischer Mangel sein könnte, tritt dies bei der Lektüre in den Hintergrund, weil man hineingezogen wird in Debatten, die man wohl kennt, die sich hier aber auftürmen und verknoten, sodass man sich die ganze Zeit dazu ins Verhältnis setzen muss.

Artur Lanz: ein Stichwortgeber, zu Beginn des Romans angesprochen von