Ihr schmutziges Spiel

Folter Schon viel zu lange haben wir uns nicht mit Julian Assange solidarisiert. Aber unsere Gründe waren komplett falsch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2020
„Nein, er ist kein Engel. Aber das muss er auch nicht sein.“
„Nein, er ist kein Engel. Aber das muss er auch nicht sein.“

Foto: Tolga Alkmen/AFP/Getty Images

Irgendwie ist er fast schon in Vergessenheit geraten, Julian Assange, der Wikileaks-Gründer. Seit mehr als einem halben Jahr sitzt er in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis, nachdem er sich jahrelang in der ecuadorianischen Botschaft verschanzt hatte. Und jederzeit könnte ihm eine Auslieferung in die USA drohen. Jetzt setzt sich ein spektakulärer Aufruf für seine Freilassung ein. Disclaimer: Auch der Autor dieser Zeilen hat den Aufruf unterzeichnet. Und: ja, ich habe eine oder zwei Sekunden nachgedacht. Und dann nicht gezögert. Von Günter Wallraff über Herta Däubler-Gmelin bis zu Richard David Precht reicht die Liste der Unterzeichner, von Daniel Kehlmann bis Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.

Aber warum ist es davor so still geworden um i