Ihr seid ja nur Wilde

Argentinien Wo Soja, Sonnenblumen und Mais für den Weltmarkt reifen, sterben Kinder an Mangelernährung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2020

Kinder verdursten, wo Wüsten sind. Und sie sterben, wo die Eltern sie aufgeben. So könnte man denken. Doch im Nordosten Argentiniens gibt es keine Wüste. Im Gegenteil: Braune Flüsse schlängeln sich durch üppiges Grün, teilweise Urwald, viel Buschland. Felder säumen die Straße, von hier aus werden Soja und Mais in die Welt exportiert.

Trotzdem sterben Kinder an Mangelernährung. Am 7. Januar das erste in diesem Jahr. Es kamen weitere hinzu, im Februar berichteten lokale Medien fast wöchentlich von neuen Toten. Sie verhungerten, waren dehydriert, starben an Organversagen. Der Gouverneur der Provinz Salta rief den sozialen und gesundheitlichen Notstand aus, das Rote Kreuz half mit Trinkwasser aus.

Seit Jahren kommt es zu dieser Notsituation,