»Ihr werdet die Welt nicht mehr verstehen«

Geschichten statt Geschichte Kerstin Hensels neuer Roman »Im Spinnhaus« zielt aufs Befremden
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Ein »Heimatroman«, ein »Provinzroman«: Kerstin Hensels neues Buch Im Spinnhaus spielt im Sächsischen, im Erzgebirge, es umfasst die Jahre vom Kaiserreich bis ins Jahr 2003, und es verknüpft in loser Folge, allerdings nicht chronologisch, Elemente aus dem Leben einzelner Spinnhäusler. Das Spinnhaus selbst, 1860 erbaut, ist von Anfang an verschrieen: Es ist ein Hort der Ausbeutung, Arbeit und Krankheit für die Spinner, die dort wohnen und arbeiten. Auch nachdem die Fabrik selbst schließt, bleibt das Haus eine Sammelstelle für mehr oder weniger Verrückte, Außenseiter, schräge Vögel.

Die Klöpplerin Uhlig Trulla, Jahrgang 1900, lässt sich mit knapp sechzig Jahren schwängern, sie ist schwanger noch nach einem Ja