Ikonisch: Thomas Billhardts „Vietnam. Fotografien“

Fotografie Thomas Billhardt prägte mit seinen Bildern die Rezeption des Vietnamkriegs – nicht nur in der DDR. Das zeigt ein neu editierter Band, begleitet von persönlichen Erinnerungen des berühmten Fotografen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2022

Das Stereotyp des rastlosen Kriegsreporters, der als Getriebener und im Namen der Pressefreiheit von Krisenherd zu Krisenherd hetzt, ist ein fester Topos in der Populärkultur. Der weltreisende, mit Bedeutung erfüllte Korrespondent ist dabei oft Projektionsfläche für unerfüllte Sehnsüchte nach Ausbruch aus der bürgerlichen Routine.

Thomas Billhardt passte nicht recht in dieses Muster. Nicht nur, weil er aus der DDR kam und deshalb wenig dazu taugte, westliche Mythen zu bedienen. Zudem galt der 1937 in Chemnitz geborene Billhardt zwar durchaus als Paradiesvogel in der DDR-Medienlandschaft – doch war er nie unabhängig, sondern stets im Auftrag staatlicher Stellen unterwegs. Auch nach Vietnam reiste er nicht aus eigenem Antrieb. Das wäre