Im Anekdotensturm der sinnstiftenden Klasse

Bücher Professor Schütz putscht sich links von Notre-Dame gehörig auf und würde gern an Atatürk kratzen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2019

Paris. Notre-Dame stand noch, hätte aber schon in Flammen aufgehen können. Es geht – in turbulenter Anekdotik – darum, was sich zwischen 1940 und 1950 so am Rive Gauche tat, links von Notre-Dame. Nicht nur auf der Karte. Neben Monsieur Sartre und sa Dame de Beauvoir, neben Cocteau und Camus treten Baldwin und Bellow, Beckett und Picasso, Miles Davis und Jean Marais, Juliette Greco und Simone Signoret auf. Viele, viele mehr. Auch Ernst Jünger. Wenn man in Wolfram Eilenbergers Zeit der Zauberer immerhin allerlei über die Philosophien der darin verhandelten Figuren erfuhr, wird man bei Angès Poirier über die philosophische Hintertreppe direkt ins Café und ins Boudoir geschleust. Vom Blick in den mit Aufputschalien gefüllten Medikamentenschra