Im Dritten Reich der Toten

PRODUKTIONSÄSTHETIKER Was die Bilder des Nationalsozialismus erzählen und ein Porträt des Mannes, der über ihre Inszenierung wachte: "Das Goebbels-Experiment" und "Ewige Schönheit" in den Kinos
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In dieser Woche kommen zwei Dokumentarfilme in die Kinos, die sich auf eine interessante Weise ergänzen: Lutz Hachmeisters Portrait Das Goebbels-Experiment und Marcel Schwierins Essay Ewige Schönheit. Beiden ist gemein, dass sie sich fast ausschließlich auf das Bildermaterial beziehen, das vom Dritten Reich übrig blieb - Hachmeister, um einen politischen Werdegang in Selbstzeugnissen zu erzählen, Schwierin, um die Mythologien und Ideologien bloß zu legen, die der Nationalsozialismus über diese Bilder transportiert hat. Das Déjà-vu bleibt nicht aus, zwei Szenen tauchen in beiden Filmen auf: eine Rede Hitlers, in der er seinen Anti-Intellektualismus bekundet, um sich bei den "Schichten" anzubiedern, die seine Geisteshaltung geprägt hätte