Im Dschihadisten-Zoo

Härte Talal Derki schleust sich bei islamistischen Kämpfern ein und feiert seinen eigenen Heroismus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2019

Es ist schwer zu sagen, was mehr deprimiert: die Welt, in die der Film Of Fathers and Sons Einblick gibt oder die Haltung, mit der er sich dieser Welt annähert. Dies ist ein Dokumentarfilm, der seine Zuschauer mit zwei sehr unerfreulichen Versionen der Selbstheroisierung konfrontiert, und auch wenn niemand auf die Idee käme, die beiden gleichzusetzen, so haben sie doch miteinander zu tun und sind an ein System angeschlossen, in dem Gefahr, Todesmut, körperliche Härte zu den zentralen Werten gehören, von denen das Handeln der Akteure ebenso bestimmt ist wie ihr Verständnis von Maskulinität.

Die erste Selbstheroisierung ist die des Dschihadisten: ein Krieger, ein potenzieller Märtyrer, der den Tod nicht scheut, sondern ihn (Paradies, Payoff etc.) sogar