„Herzenssache“ von Gerhard Wolf: Im Gedenken an

Textsammlung Gerhard Wolf erinnert sich in „Herzenssache“ an „unvergessliche Begegnungen“ seines Dichterlebens
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2020
Für alles, was sie schrieb, war er der erste Leser – und umgekehrt: Christa Wolf und Ehemann Gerhard im Arbeitszimmer (1963)
Für alles, was sie schrieb, war er der erste Leser – und umgekehrt: Christa Wolf und Ehemann Gerhard im Arbeitszimmer (1963)

Foto: Akg Images/dpa

Kaum weniger hat er wohl veröffentlicht als sie, doch den Spruch, dass hinter einem starken Mann eine starke Frau steht, kann man für die Wolfs durchaus umdrehen. Was mich immer beeindruckte bei dieser Künstlerehe: dass er, als sie ein Kind erwartete, sein Studium unterbrach, um Geld zu verdienen. Anfang der 1950er eine Ausnahme. Im Alltäglichen wie Literarischen stand er ihr zur Seite. Für alles, was sie schrieb, war er der erste Leser. Und umgekehrt. Sie ist nun neun Jahre tot, er wurde vor kurzem 92.

Eine Herzenssache ist für beide ihre persönliche Bindung gewesen, ebenso wie die Kunst. Von einer Herzenssache sprach auch Rahel Varnhagen, die in Berlin einen literarischen Salon betrieb. Der Text meines Herzens hieß denn auch ihre von Carola Stern ve