Im Mutterland der Dschihadisten

Terror Tunesien ist der weltweit größte Exporteur islamistischer Kämpfer. Viele werden in den Gefängnissen radikalisiert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2021

Mohammed eilt die Stufen seines Hauses hinauf, an seinen Schuhen Staub und Beton. „Seien Sie vorsichtig“, sagt er und zeigt dann mit dem Finger auf das Foto am Boden: ein Porträt von ihm aus vergangenen Zeiten. Es zeigt einen Jungen mit einem dicken und langen Bart, gekleidet bis zu den Knöcheln in einen Thawb, eine schwarze Taqiyah, eine Schädelkappe, auf dem Kopf. Ausnahmslos Zeichen religiöser Hingabe. „Als dieses Bild entstand, war ich gerade im Süden der Türkei angekommen, in der Stadt Şanlıurfa.“

Märtyrer Bouazizi

Dort traf er den Mann, der ihn Monate zuvor in Tunesien angeworben hatte. Innerhalb weniger Stunden kam Mohammed von der Türkei nach Syrien und landete in der Stadt Deir ez-Zor. Das war im Herbst 2014,