Im Schatten des Propheten

Usbekistan/Tadschikistan Die regionale Machtbalance in Zentralasien war bisher stark auf das Feindbild Afghanistan und Islamismus angewiesen
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Die Fernsehansprache von Präsident Islam Karimow durchströmt unverhohlene Genugtuung. Das gesamte usbekische Volk habe nach den Anschlägen von New York und Washington mit Befriedigung registriert, sagt er an diesem Abend, dass nun auch die Vereinigten Staaten "die Verworfenheit des terroristischen Regimes in Kabul" erkannt hätten. Es habe daher keiner Bedenkzeit bedurft, den Luftraum und einige Militärflughäfen des Landes für die US-Streitkräfte zu öffnen. Immerhin stehe Usbekistan seit seiner Unabhängigkeit von 1991 als islamischer Staat in einem opferreichen Kampf gegen die islamistische Gefahr.

Karimow muss nicht fürchten, eine unpopuläre Entscheidung getroffen zu haben. Die Mehrheit der Usbeken steht hinter ihm. Auch wenn der S