Im Sog eines Geldsegens

Mosambik Ein Land der Milliarden-Projekte, das weiter betteln muss
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Abaixo o capitalismo", singen die Kinder, die in der Grundschule des Dörfchens Hokwe zum Morgenappell angetreten sind. Aber hat nicht der Kapitalismus, den sie in der Nationalhymne noch nieder singen, in ihrem Land längst Einzug gehalten? Geschickt umschifft der Lehrer die Klippe: "Wir haben jetzt eine Demokratie", sagt er mit einem kleinen Lächeln.

In der Tat brachten die Wahlen von 1994 dem vom Bürgerkrieg zwischen der FRELIMO-Partei und der RENAMO-Guerrilla (*) zerrissenen, hochverschuldeten Staat eine gewisse politische Stabilität. Zugleich öffnete sich das einst sozialistische Mosambik in der folgenden Periode ausländischem Kapital. Als Bedingung für neue Milliardenkredite von IWF und Weltbank wurden die meisten Staatsunternehmen - darunter Zemen