Im Tollhaus

Berlin quietscht Von den Linden bis zur Havel
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Günter de Bruyn, der unermüdliche Sandgräber preußischer Geschichte, ist nun Unter den Linden lang gegangen. Keinem ihrer Besucher können die Berliner eine Besichtigung ihrer Prachtstraße erlassen, bemerkt er, aber die Zeit als sich Unter den Linden sehen zu lassen hieß, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen, das ist so vorbei wie die Zeit von Kleist und Hoffmann. Mangel an Ehrfurcht vor dem historisch Überkommenen, ein Zeichen von Kulturlosigkeit, macht de Bruyn für den jetzigen Zustand verantwortlich - und zeigt bei seinem Gang vom Schloss zum Tor, dass er sich dies Urteil erlauben darf. Wie kaum anders zu erwarten, ist daraus ein kundiger Führer geworden, der jedem Gastgeber künftig gut anstünde, zugleich aber auch eine wun