Im Verwirrspiel gleichgeschaltet

Identitätskrisen Viele Journalisten wissen, dass sie zu Handlangern einer Kriegspropaganda werden. Aber sie sagen nicht, was sie merken
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Wir schreiben das Ende der siebziger Jahre. Die nüchterne, technokratische Ordnungspolitik Helmut Schmidts hat den Ruf nach "mehr Demokratie wagen" verstummen lassen. Die soziale Aufbruchstimmung unter Willy Brandt ist passé. Da melden sich eines Tages bei mir zwei politische Redakteure eines deutschen Senders. Sie sind durch den Klimawechsel beunruhigt und wollen wissen, ob es ihren journalistischen Kolleginnen und Kollegen ähnlich ergehe. Sie suchen mich in meiner Klinik auf. Ob ich nicht Lust hätte, diesem Problem eine empirische Untersuchung zu widmen. Sie würden behilflich sein, mir die Adressen aller infrage kommenden Redakteure zu besorgen. Es war ein mehrfaches Wagnis. Hauptfrage: Würden die zu befragenden Journalisten mitmachen? Zumindest aber sollte