Immer noch das reine Gift

Benxi im Nordosten Chinas Unterwegs in einem Zentrum der maoistischen Arbeiterbewegung
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In milchigem Orange senkt sich der Schleier bis hinunter in die Straßenlöcher. Im Kessel der fast tausend Meter hohen Berge des Changbai legt sich in Benxi an windstillen Tagen ein Cocktail aus Schwefel und salzigem Kohlenstaub auf die Zunge. Langnasen atmen unwillkürlich flacher. Zhang Dong lächelt, sein stark rußendes Taxi und die seiner tausend Kollegen tragen am wenigsten dazu bei, dass einem die Stadt an den meisten Tagen im Jahr noch immer den Atem nimmt. "Das ist die beste Luft, die wir hier je hatten. Aus dem Schornstein der Kokerei kommt zwar noch immer das reine Gift. Vor zehn Jahren war es aber viel schlimmer. Oft kam der Regen schwarz von oben auf uns runter."

So sehen es wohl alle. Trotz des allgegenwärtigen Mundschutzes zieht es am Wochenende viel