Immer wieder gereizt, sarkastisch zu werden

Sachlich Richtig Prof. Dr. Schütz rüttelt an seinem Weltbild, dabei helfen Bücher über die Globalisierung und Nazideutschland
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2021

Unter den Reportage-Reisen ins geschlagene, befreite, zerstörte Deutschland ab 1945 sticht die von Stig Dagerman aus dem Herbst 1946 besonders hervor. Zum einen mit dem Blick aus dem halbwegs neutralen Schweden, zum anderen als gerade einmal 23-jähriger, aber schon höchstgepriesener Schriftsteller, nicht Journalist. Und er spricht ein sehr gutes Deutsch, denn seine Frau ist Deutsche.

Was diese Reportagen so besonders macht, ist Dagermans Fähigkeit, den Menschen zuzuhören, entschlossen dazu, auf das Leid der Leute einzugehen, ob nun selbst- oder unverschuldet, nicht die Nazimeute, sondern „eine Vielfalt hungernder und frierender Individuen“ zu sehen.

Hamburg, Ruhrgebiet, München, Berlin. „Dieses frierende, hungernde, heimlich feilschende, schmut