Immer zu Besuch

Urbanes Leben I Hannelore Schlaffer erzählt brillant, wie die Großstadt zur City wurde
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2013

Zu Anfang war das Feuilleton nicht einfach eine Sparte des Tagesjournalismus, sondern Ausdrucksform einer Erfahrung der Moderne: der des urbanen Individuums, das, von überkommenen Bindungen losgelöst, offen für die flüchtigen Reize des Neuen war. Charles Baudelaire und Walter Benjamin haben diese Erfahrungsweise mit dem Typus des Flaneurs zusammengebracht. Haltlos im Strom der Großstadtmassen treibend, beansprucht der Flaneur mit der Anmaßung des Snobs doch die anachronistische Position des unnahbaren Beobachters. Dieser Haltung entspricht das im späten 19. Jahrhundert entstehende Feuilleton, das Benjamin und Baudelaire selber pflegten und das die Literatur über die kleine Form hinaus bereicherte.

„Durch Stadtfeuilleton und Physiologie erhielt d