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Alltag Sufis beten für die ganze Schöpfung. Besuch in einer Berliner Moschee
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Nun wird es ernst. "Ein möglichst leichtes und billiges Kopftuch für einen Einmalzweck", habe ich in der Drogerie erbeten. Das Tüchlein bedeckt die Haare nicht ganz. Die Verkäuferin, die sich an ihren Urlaub in Marokko erinnert, schlägt mir einen modischen Knoten im Nacken vor. Ich entscheide mich für einen Knoten unter dem Kinn, die beiden Enden des Stoffes um den Hals geschlungen und hinten noch einmal zugebunden, so tragen es die Musliminnen in Neukölln.

"Wir sind Derwische", sagt ein junger Mann mit beeindruckendem Nasenprofil und buntem Käppchen im muslimischen Gemeindehaus der Ahmadiyya-Moschee in der Brienner Straße in Berlin. "Wir versuchen es zu sein", ergänzt sofort sein junger Kollege, der mit bescheidener Eleganz Tee in kleinen,