In den albanischen Cafés von Bitola

Mazedonien Schon mitten im Frieden blitzte in manchem Blick der Bürgerkrieg auf
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Gerade ein Jahr ist es her, dass ich in Bitola abends in den Straßencafés saß und über mich unwissenden Europäer den Kopf schüttelte. Da war ich in eine Stadt geraten, von der ich vorher nicht einmal den Namen gekannt hatte, und nun wunderte ich mich, dass ich im tiefen Mazedonien auf mediterrane Heiterkeit, auf soviel Eleganz und Lebenskunst traf. Um zehn Uhr rauschte der Corso auf, und Tausende todschick gekleideter junger Frauen und Männer flanierten bis lange nach Mitternacht auf und ab. Die Leute, mit denen ich dort saß und mich stundenlang unterhielt, erzählten mir von Paris, wo sie vor ein paar Jahren waren, von dem Internet-Café um die Ecke, das ein Freund betrieb, und von Cincinatti, wo ein Cousin in der High-Tech-Branche arbeitete