In den Garten

Meditation Der ungarische Autor György Konrád verfasst mit "Das Buch Kalligaro" ein Werk, das nach Abschied klingt
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Kalligaro ist ein alter, leicht verwirrter, ehemaliger Präsident der Berliner Akademie der Künste; er ist gefragt, aber müde und seiner Rolle überdrüssig. Oft versonnen, mal ironisch, zuweilen grüblerisch erzählt er, wie er trotz aller Verfolgung und Überwachung, seinen Weg gefunden hat und Stadtsoziologe, Flaneur und Literat wurde - allein, der Zufall des steten Davongekommenseins wird noch heute von jähen Todesahnungen gespiegelt: Was, wenn ihm jetzt eine Wespe in den Mund fliegt und der Stich tödlich ist?

Es ist ein ruhiges, aphoristisches und überrascht locker verfasstes Werk, das György Konrád jetzt vorgelegt hat: Von der Jugend im ostungarischen Berettyóújfalu über seine Zeit als Schriftstellerpräside