In den Städten ist Winter

Spiel In ihrem neuen Gedichtband "Über Nacht ist es Winter" bietet Silke Scheuermann kontemplative Lebensbetrachtung in einer brennenden Welt
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Mit Über Nacht ist es Winter legt Silke Scheuermann - nach Erzählungen und einem Roman - ihren dritten Lyrikband vor. Sie entwirft darin lyrische Modelle von Wirklichkeit, erfindet parallele Möglichkeiten und stellt uralte Fragen um Leben, Liebe und Tod, Mensch, Natur und Welt so neu, dass die Lektüre zur Lust wird. Ihre literarischen Figuren bewegen sich durch Zwischenreiche. Die Beleuchtung wechselt von gleißender Sternenhelle zu tiefer Dunkelheit, die Temperatur von heißen Wirbeln zu eisig starrer Kälte. Das Tempo des Wechsels ist schnell. Das Gedicht hält den Moment des Vorgangs fest, in dem der Wandel geschieht. An den Rändern szenischer Inszenierungen leuchten Alternativen auf, werden weitergesponnen, verworfen oder in der Schwebe gehalten